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Kreis Heinsberg & Region

Mehr Kultur aufs Land – klang.los startet mit beeindruckendem Konzertabend

Foto: Nicole Zimmermann

Eine besondere Lichtinszenierung gab dem Konzert in Karken den besonderen und stimmungsvollen Rahmen.



Heinsberg-Karken. Mit der neuen Initiative klang.los setzt sich die Interessengemeinschaft Karken dafür ein, Kultur im ländlichen Raum sichtbarer und erlebbarer zu machen. Die Reihe möchte zeigen, dass auch abseits urbaner Zentren anspruchsvolle, mutige und künstlerisch eigenständige Formate möglich sind. Dabei geht es nicht nur um einzelne Konzerte, sondern um die nachhaltige Stärkung regionaler Kulturorte und um neue Wege, Menschen für Musik zu begeistern.
Heinsberg-Karken – Einen ersten eindrucksvollen Beweis lieferte nun das Auftaktkonzert klang.los – verbunden, das die Kirche St. Severin in Karken am Sonntagabend in einen außergewöhnlichen Hörraum verwandelte. Rund 200 Menschen erleben einen Abend zwischen exzellenter musikalischer Darbietung, konzentriertem Hören und feiner Raumwirkung.

Im stimmungsvoll ausgeleuchteten Kirchenraum, ergänzt durch Kerzen entlang der Bänke und des Altarraums, erlebten rund 200 Besucherinnen und Besucher am Sonntag das Konzert klang.los – verbunden der IG Karken. Das bewusst reduzierte Setting – ohne Moderation und mit stillen Zwischenräumen – richtete die Aufmerksamkeit vollständig auf die Musik.

Der Abend begann mit Arvo Pärts „Spiegel im Spiegel“ in einer Fassung für alle fünf Musiker:innen. Die Instrumentalist:innen standen dabei an verschiedenen Stellen im Kirchenraum verteilt. Dadurch verbanden sich die Klänge aus unterschiedlichen Richtungen, näherten sich an und entfernten sich wieder – ein Effekt, der die Ruhe und Klarheit des Stücks verstärkte und das Publikum unmittelbar in eine konzentrierte Hörhaltung führte.

Es folgten Werke aus unterschiedlichen Jahrhunderten und musikalischen Traditionen: Bachs „Quoniam tu solus sanctus“ aus der h-Moll-Messe für Bariton, Horn und Orgel, Béla Kovács’ „Sholem Aleichem, rov Feidman!“ für Klarinette und Orgel, Olivier Messiaens Hornsolo „Appel interstellaire“ sowie Verdis „Dio di Giuda!“ aus Nabucco für Bariton und Orgel. Eine weitere Klangfarbe bereicherte das Programm mit dem türkischen Volkslied Lied “Haydar Haydar” für Bağlama solo.
Einer der markantesten Momente des Abends war die Aufführung von „Uzun ince bir yoldayım“, einem traditionellen Lied, das in der Kombination Klarinette, Bağlama und Orgel dargeboten wurde – eine Besetzung, die selbst international nahezu einzigartig ist. Frei gestaltete Zwischenspiele und die Akustik des Kirchenraums ließen ein Klangbild entstehen, das viele Besucherinnen und Besucher in dieser Form noch nie erlebt hatten.

Eine weitere Besonderheit war die Uraufführung eines neuen Trios für Klarinette, Horn und Orgel, das der Komponist Betin Güneş eigens für diesen Anlass geschaffen hat. Der Wechsel zwischen rhythmischer Prägnanz und melodiösen Linien fügte sich schlüssig in den Gesamtverlauf des Abends ein.

Den Abschluss des offiziellen Programms bildete „Kein schöner Land“, in einer konzertanten Fassung von Betin Güneş, speziell für diese außergewöhnliche Besetzung eingerichtet. Alle fünf Musiker:innen gestalteten das Stück gemeinsam und bündelten dabei die unterschiedlichen Klangfarben noch einmal deutlich. Als Zugabe folgte anschließend Humperdincks „Abendsegen“, ebenfalls in einer Fassung von Güneş, der den Abend ruhig ausklingen ließ.
Mitgewirkt haben Christina Hasch (Klarinette), Ulrich Thevißen (Horn), Muammer Kuzey (Bağlama), Kazuhisa Kurumada (Bariton) und Alexander Müller (Orgel). Diese einmalige Kombination von Instrumenten und Stimmen prägte den gesamten Abend. Die fünf Musizierenden überzeugten dabei durch eine durchweg präzise und ausdrucksstarke musikalische Darbietung, die den besonderen Rahmen des Abends trug und noch verstärkte.
Während des Konzerts herrschte im Publikum eine außergewöhnliche Ruhe. Viele Besucherinnen und Besucher berichteten anschließend, wie sehr das reduzierte Setting – wenig Licht, keine Moderation, lange Pausen – ihnen geholfen habe, sich vollständig auf die Musik einzulassen. Die Rückmeldungen reichten von „anfangs ungewohnt und herausfordernd, aber dann habe ich die Augen geschlossen und die Klänge im Raum gespürt“ bis hin zu sehr persönlichen Eindrücken wie: „Ich war so berührt, dass ich weinen musste.“ Häufig genannt wurden ein „besonderes Klangerlebnis“ und ein „mutiges Konzept für Karken“. Mehrfach äußerte das Publikum zudem den Wunsch: „Bitte mehr solcher Konzerte.“

In vielen Rückmeldungen wurde deutlich, dass dieser Abend weit über ein gewöhnliches Konzert hinausging. Möglich gemacht wurde das Konzert durch das Sponsoring der Volksbank Heinsberg, der Victor Rolff Stiftung, dem Rotary Club Heinsberg sowie der Kreissparkasse Heinsberg. Die IG Karken kündigte an, das Format als neue Konzertreihe klang.los fortzuführen – künftig mit wechselnden thematischen Schwerpunkten, aber weiterhin mit einem bewusst reduzierten Zugang zur Musik.

Quelle: PM Interessengemeinschaft Karken e.V.



 

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