Porträts und Skulpturen nach modernem Museumskonzept inszeniert

Das Begas Haus befindet sich in einem der wenigen erhaltenen historischen Gebäudekomplexe von Heinsberg, dem Haus Lennartz sowie dem Torbogenhaus, in dem sich zuvor das Kreismuseum befand. Über dem Gebäude thront St. Gangolf, auch die Reste einer Motte grenzen an das Museum.

Reichlich Geschichte an einem Ort! Das Begas Haus wurde 2014 nach einem grundlegenden Umbau eröffnet. Seitdem hat sich der Fokus von der Regionalgeschichte, die nach wie vor zu sehen ist, auf die Künstlerfamilie Begas verschoben. Nach einem ansprechenden Museumskonzept mit verschiedenfarbigen Räumen und unterstützt von moderner Präsentationstechnik und Mediastationen werden die Werke der Künstlerdynastie Begas präsentiert, ergänzt um einen großen Raum mit (Kirchen-)Schätzen aus dem Kreis Heinsberg und wechselnde Sonderausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Geleitet wird das Museum wie zuvor auch das Kreismuseum von der Kunst- und Bauhistorikerin sowie Expertin zur Künstlerdynastie Begas Dr. Rita Müllejans-Dickmann.

Die Künstlerfamilie Begas

Der 1794 während des Beschusses durch napoleonische Truppen in der Hochstraße, in der sich auch das Museum befindet, geborene Maler Carl Joseph Begas d. Ä. ist Stammvater einer Künstlerdynastie, die bis zum Ende der Kaiserzeit die deutsche Kunstlandschaft entscheidend mitprägen sollte und deren Werke die Kunstströmungen des 19. Jahrhunderts wie Romantik, Biedermeier, Realismus und Neobarock widerspiegeln. Nach dem Umzug der Familie nach Köln erhielt Begas seine Ausbildung in Köln und Bonn sowie Paris, ergänzt um die fast schon obligatorische Italienreise. Später ließ er sich mit seiner Familie in Berlin nieder und wurde dort Professor an der Akademie der Künste. Vier seiner Söhne wurden ebenfalls Künstler, der bekannteste ist wohl der Bildhauer Reinhold Begas, Schöpfer von unter anderem dem Neptunbrunnen in Berlin. Der Rundgang durch das Begas Haus folgt dem Werdegang von Stammvater und Söhnen. Man sieht Bilder, die Begas von seiner Familie, seiner Frau und seinen Kindern malte, die Werke seiner romantischen Phase, darunter die berühmte ‚Lureley‘, Italien- und Rom-inspirierte Gemälde und Skulpturen, sowie anmutige Porträts und heroische Büsten. Zur Information werden den Besucher*innen Hörstationen zur Seite gestellt oder wahlweise der digitale Museumsführer m-Guide, der sich vor allem an Jugendliche richtet und auch über eine Einstellung für ‚Leichte Sprache‘ verfügt. Für Kinder ist ein humorvoll illustrierter Museumsführer in Form eines Büchleins für 10 Euro erhältlich. In einem ‚Künstleratelier‘ kann man sein Talent an einer digitalen Leinwand erproben.

Der Kirchenschatz von St. Gangolf

Ein Raum im Untergeschoss ist nach wie vor der Regionalgeschichte gewidmet, in einer ebenso faszinierenden wie anschaulichen Inszenierung von Kirchenschätzen (von St. Gangolf), Herrschaften, Karten, Münzen und Mobiliar. Die Grenzregion um Heinsberg besitzt eine wechselvolle und lange Geschichte. Das Begas Haus beherbergt in Ausstellung und Depot Zeugnisse von der Frühgeschichte über das Mittelalter bis zum Biedermeier.

Führungen und Workshops

Sowohl durch die Sammlung Begas als auch durch die regionalgeschichtliche Abteilung finden an jedem ersten und dritten Sonntag des Monats Führungen statt, zu denen man ohne Anmeldung erscheinen und für einen Aufpreis von 3 Euro teilnehmen kann. Für Kinder und Erwachsene gibt es außerdem ein breites Workshop-Angebot zu unterschiedlichen Themen und Techniken. Vor allem die Ferienangebote erfreuen sich großer Beliebtheit und enden mit einer Finissage der angefertigten Werke. Wem nach all der Kunst nach ein wenig Café-Kultur ist, dem sei das benachbarte Café Samocca empfohlen, wo man entspannt Kaffee aus frisch gerösteten Bohnen und herrlichen Kuchen genießen kann.

Begas Haus in Heinsberg 

Geöffnet dienstags-samstags von 14-17 Uhr, 
sonntags und an Feiertagen von 11 bis 17 Uhr. 
Eintritt Erwachsene 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. 

Weitere Infos, Filme, virtueller Rundgang und digitales Depot unter www.begas-haus.de