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Wandern im Kreis Heinsberg - Natur- und Landschaftspark Rodebach bei Gangelt

Foto: Jörg A. Plenert

Abwechslungsreicher als die Wanderung durch den Natur- und Landschaftspark Rodebach bei Gangelt kann Naherholung kaum sein. Die knapp zweistündige Runde führt durch zwei Länder vorbei an idyllischen Höfen, einem Freilichtmuseum, Teichen und einem Segelflugplatz.

Man läuft weitgehend anstrengungslos im Schatten über ebene Sandwege und wird dennoch mit einer Auswahl an schönen Einkehrmöglichkeiten belohnt. Die mal mehr mal weniger offensichtliche Anwesenheit freilaufender schottischer Hochlandrinder sorgt zusätzlich für Abwechslung und malerische Szenen. Nicht umsonst ist die Runde in den ‚Schinveldse Bossen‘, den Schinvelder Wäldern, wie die Niederländer sie nennen, beliebt bei Instagramern. Der frühe Jogger wird mit Motiven wie ‚zotteliges Kalb im Morgennebel‘ belohnt.

Zottelige Weggefährten

Starten wir jedoch erst einmal ganz pragmatisch am großen Parkplatz neben dem Gangelter Freibad. Wer sich nach Touren belohnen muss, entdeckt sofort, dass man sich hier am Ende auch stärken kann: Das Haus Hamacher neben dem Freibad bietet Kaffee und Kuchen und herzhafte Küche – beispielsweise auch an der Pommes-Luke links vom Lokal. Das schräg gegenüberliegende Café vom Campingplatz hat zudem ganz frisch eine neue Holzterrasse errichtet, die in den Kahnweiher hineinragt – jüngst im Mai vom Landrat Stephan Pusch mit dem Gangelter Bürgermeister in einem Ruderwettbewerb eröffnet. Falls man nicht zwischendurch dem kulinarischen Angebot auf der niederländischen Seite erliegt … 

Doch zunächst geht es am Ententeich, am Infopunkt Gangelt vorbei unter Bäumen Richtung Rodebach, Felder und Wiesen. Am Ende des Teichs wenden wir uns rechts und folgen stur dem möglichen Weg. Bis zum ersten Bauernhof und Viehgitter auf dem Weg ist man mit der Flora (und seinen Mitmenschen) allein und schneidet den Radweg am Rodebach um auf den Heringsweg zu kommen – dort läuft man in den Niederlanden in den Wald hinein und unter den Blicken der schottischen Hochlandrinder weiter, die in den Wäldern und auf den Weiden links und rechts des Weges stehen und grasen. Nur selten liegen sie mitten auf dem Weg, was imposant aussieht, jedoch kein Grund zur Furcht ist, sofern man die generell friedfertigen Tiere und vor allem die Kälber in Ruhe lässt und ruhig umgeht. Weiterhin ist zumindest streckenweise darauf zu achten, dass man möglichst den Kiesweg und nicht den geteerten Weg für Radfahrer nutzt.

Freilichtmuseum im Wald

Nach circa 1 Kilometer biegt man nach links in einen breiten Weg ab. Wer möchte, kann (zu den Öffnungszeiten) das dann auf der linken Seite liegende Freilichtmuseum ‚Nonke ­Buusjke‘ besuchen. Das kleine Museumsdorf wurde seit den 1980er Jahren mit historischem Baumaterial aufgebaut, als Erinnerung und Gegenentwurf zum modernen hektischen Lebensstil. Neben einem Fachwerk-Bauernhof gibt es ein Backhaus und die Werkstätten unterschiedlicher traditioneller Handwerker wie Klompenmacher, Schuhmacher, Weber und Zimmerer. Wem ein Blick von außen genügt, geht weiter geradeaus, bis die nächste Abbiegung nach rechts kommt. Hier geht es an einem Pferdehof vorbei Richtung Schinveld. Schinveld gehört mittlerweile zur erst seit 2019 bestehenden Gemeinde Beekdaelen, benannt nach den Bachtälern der Region. Durch das malerische Örtchen mit seinen dekorativen Häusern fließt in der Tat ein Bach. Wer sich schon stärken muss, findet hier etliche hübsche Cafés und Restaurants. Wer nicht in den Ort laufen möchte, biegt am Ende des Waldwegs rechts ab in den Weg „Aan de Voeëgelsjtang“. Auch hier geht es vorbei an einem Restaurant, beziehungsweise Café am Rodebach bei einer Angelsportvereinigung. Zwischen Fischanglerteichen und dem Rodebach gehen wir bis zur Brücke an der Straße Leiffenderhofweg. Besonders im Sommer stehen die Rinder hier gern im fließenden Bach und kühlen sich ab oder trinken. An der Brücke geht es links wieder nach Schinveld, wir gehen aber nach rechts (hier ist ca. 300 m auf Autos zu achten). Auf der rechten Seite befindet sich eine historische Motte, die man begehen kann. Links folgt kurz vor dem Flugplatz ein Hof, der von unterschiedlichen Tieren bevölkert ist. Ziegen sind meist zu sehen, doch es gab auch schon Wallabys. Auch das Gebiet der Hochlandrinder setzt sich hier fort. 

Unbeholfen am Boden, elegant in der Luft

Zwischen dem Haus und dem großen Segelflugplatz rechts davon führt unser Weg wieder Richtung Gangelt. Nach rund 100 m sind hier Bänke, wo man entweder die hochgezogenen Segelflieger beobachten kann oder auf der anderen Seite wieder die Rinder mit den großen Hörnern. Wer den Seglern noch näher sein möchte kann auch im Clubhaus was trinken und essen. Wer zur richtigen Zeit dort ist, kann Start oder Landung der Flugzeuge beobachten. Unbeholfen rumpeln sie über die Wiese in Position, um dann in der Luft zu eleganten Gleitern zu werden. Manchmal befindet sich jedoch lediglich eine Schafherde auf dem Flugfeld. Hinter dem Flugplatz folgt ein weiteres Viehgitter, das Gebiet der Rinder endet hier. Über Holzstege durchquert man ein sumpfigeres Gebiet, vor allem bei Reihern beliebt. Danach kann man geradeaus zum Freiwildgehege Gangelt weiterlaufen - wer noch nicht genug Tiere gesehen hat. Wer jedoch zum Ausgangspunkt zurückmöchte, geht nach rechts auf den von Weiden gesäumten asphaltierten Rad- und Wanderweg am Rodebach. Nach rund 400 m biegt man links ab zum Freibad, dem Ausgangspunkt, der Parkplatz ist dann schon in Sicht und eine entspannte Runde neigt sich dem Ende zu.             

KAM3

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