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Wandern im Kreis Heinsberg - Teverener Heide

Foto: kam3

Bildunterschrift: Der „Heidemann“ - eine bewegliche Skulptur, die an einen Schäfer erinnert, und an der man spielerisch mehr über die Heide und ihre Besonderheiten erfährt. 

Das Naturschutzgebiet Teverener Heide ist ein rund 4,5 qkm großes Naturschutzgebiet im Westen des Kreises Heinsberg, direkt an der Grenze zu den Niederlanden, zwischen den Städten Gangelt, Geilenkirchen und Übach-Palenberg. 

Es besteht vor allem aus Waldbestand, Mooren, Heideflächen und Seen. Letztere sind durch den Abbau von Sand, Kies und Ton entstanden. Bevor das Gebiet 1977 zum Naturschutzgebiet erklärt wurde, war es ein militärischer Standortübungsplatz. Noch immer ist hier im Norden der Heide eine NATO-Airbase, im Ort Teveren - hier sind die AWACS-Aufklärungsflugzeuge stationiert. Die Teverener Heide bildet mit den Naturschutzgebieten Rodebach  und der Brunssumerheide (NL) den sogenannten Heidenaturpark und bietet einen geschützten Lebensraum für viele seltene Pflanzen und Tierarten.

Foto: kam3

Bildunterschrift: Der Christopherussee ist einer der größeren Seen in der Teverener Heide.

Großes Wanderwegenetz

Ideal ist das Gebiet zum Wandern. Es ist mit einem großen Wegenetz durchzogen, so dass es nicht den einen Wanderweg gibt, man kann abkürzen, links-rechts gehen, einmal komplett herum, gerade durch oder - wer gern strukturiert unterwegs ist - orientiert sich an vier Rundrouten (Moor-, Heide-, Seen- oder Großer Rundweg), die durch Pfosten mit vier farbigen Streifen den Weg weisen und zwischen 5,8 bis 9,4 km lang sind. Es bieten sich daher sowohl kürzere wie auch mehrstündige Wanderungen an.

In der Woche ist wenig los, aber an schönen Wochenenden oder Feiertagen sind die drei großen Wanderparkplätze an der Heide, die sich als Startpunkt anbieten – Grotenrath (Geilenkirchen) , Scherpenseel (Übach-Palenberg) oder Hohenbusch (Gangelt) - oft ziemlich voll. Von dort aus starten die Wander-, Reit- und Radwege. Der teils sandige Boden ist allerdings nicht ideal zum Radfahren, die Heide ist dennoch an die Radwanderwege des grenzüberschreitenden Knotenpunktsystems und an die Fernrouten (Grünroute, NiederRheinroute) angeschlossen.

Die Teverener Heide würde praktisch direkt in die Brunssumerheide übergehen, wenn nicht Straßen gebaut worden wären. Von der Airbase bekommt man selten was mit, es kreisen nur oft kleinere Flugzeuge über die Heide. In der Bevölkerung hält sich das Gerücht, das wären die dort stationierten Hobby-Piloten unter den Soldaten, die hier ihre Flugstunden sammeln, denn jeder Pilot muss, um seine Lizenz aktiv zu erhalten, eine Mindestzahl an Flugstunden pro Jahr nachweisen können.

Seltene und schützenswerte Natur

Die Vegetation wird durch Nadelbäume (v. a. Kiefern), Birken, Seen, offene Heideflächen, Tümpel und Moore – teils trocken, teils feucht – bestimmt. Daher bietet jeder Schritt neue Aussichten und Abwechslung zwischen geschlossenem Wald und offenem weiten Ausblick. Durch die breiten Wege ist es dort trotz des vielen Nadelbaumbestands sehr hell, so dass eine Wanderung dort ein richtiger Stimmungsaufheller ist. Fauna und Flora sind besonders, wer Augen und Ohren gut aufhält sieht seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten – mehr als 200 sollen es sein – beispielsweise die Heidelerche, Schlingnattern, Teichrohrsänger, Zwergtaucher, Heuschrecken, Schmetterlinge, Wildbienen und rund 40 Libellenarten. An Gewächsen finden sich hier Sonnentau, Wollgräser, Torfmoose, Glockenheide, Silbergras, die Besenheide mit ihren lilafarbenen Blüten, diverse Gräser und Wildkräuter. Im Frühling blüht das Wollgras, im Sommer die Heide. Manchmal sieht man Schäfer mit ihren Schaf-(Moorschnucken!) oder Ziegen-herden durch die Teverner Heide ziehen – dann ist die Naturidylle perfekt.                                              

VM

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