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Mittsommer – Über die Magie der hellsten Nacht des Jahres

Wenn die Sonne kaum untergeht und die Nächte fast taghell sind, feiern viele Menschen in Nordeuropa ein ganz besonderes Fest: Mittsommer. Was früher ein heidnisches Ritual war, ist heute eine lebendige Tradition voller Tanz, Blumen und Gemeinschaft. Wir zeigen, woher das Fest stammt, welche Bräuche dazugehören – und wie man Mittsommer auch bei uns feiern kann.

Ein uraltes Sonnenfest

Mittsommer oder auch Sommersonnenwende genannt, findet in der Regel am 21. Juni statt (auf der Nordhalbkugel) und markiert den längsten Tag und die kürzeste Nacht des Jahres. Astronomisch ist dies der Zeitpunkt, an dem die Sonne ihren höchsten Stand über dem Horizont erreicht – sie steht senkrecht über dem Wendekreis des Krebses. Dieses Ereignis war und ist für viele Kulturen von großer Bedeutung. Denn schon lange bevor es Kalender oder Uhren gab, beobachteten Menschen den Stand der Sonne und richteten ihr Leben danach aus. Die Sonnenwende galt als kraftvoller Moment im Jahreskreis und wurde vielerorts mit Festen, Ritualen und Bauwerken gefeiert.

Feuer und Blumenkränze in Europa

In Europa entzündeten keltische und germanische Völker große Sonnenwendfeuer. Man glaubte, das Feuer stärke die Sonne und halte böse Geister fern. Diese Tradition lebt bis heute im skandinavischen Mittsommerfest weiter – mit Blumenkränzen, Tänzen um den Maibaum und fröhlichen Feiern in der Natur.

Einen besonders eindrucksvollen Bezug zur Sonnenwende zeigt das prähistorische Monument Stonehenge in Südengland. Die riesigen Steinblöcke sind so ausgerichtet, dass die Sonne zur Sommersonnenwende direkt über dem sogenannten „Heel Stone“ aufgeht. Noch heute versammeln sich dort jedes Jahr Tausende Menschen, um diesen Moment zu erleben.

Musik, Tanz und Opfer

Auch in anderen Teilen der Welt hatte die Sonnenwende zentrale Bedeutung. In Südamerika feierten die Inka zur Sommersonnenwende der Südhalbkugel (Ende Dezember) das große Inti-Raymi-Fest zu Ehren ihres Sonnengottes Inti – mit Musik, Tänzen und Opfergaben. In Ägypten kündigte die Wendezeit das Aufsteigen des Sterns Sirius an, ein Zeichen für die bevorstehende Nilflut und ein zentrales Ereignis im landwirtschaftlichen Kalender. In der chinesischen Philosophie stand die Sonnenwende für den Übergang vom aktiven Yang zum stillen Yin – als Symbol für Gleichgewicht in der Natur. Und auch viele indigene Kulturen Nordamerikas verbanden die Sonnenwende mit spirituellen Praktiken wie dem Sonnentanz.

Eines war allen Bräuchen gemeinsam: Überall auf der Welt wurde die Wende der Sonne als Zeichen von Leben, Wandel und Erneuerung verstanden – ein Naturereignis, das demnach seit Jahrtausenden Menschen miteinander verbindet.

Bräuche & Symbole

Die Mittsommernacht ist aufgrund ihrer universellen globalen Bedeutung auch voller symbolischer Rituale. Einige der bekanntesten Bräuche sind:

  • Maibaum (Midsommarstång): In Schweden wird zur Feier ein mit Blumen und Grün geschmückter Baum aufgestellt, um den herumgetanzt wird.
  • Blumenkränze: Besonders Frauen und Kinder tragen Kränze aus wilden Blumen – sie stehen für Fruchtbarkeit, Lebensfreude und Naturverbundenheit.
  • Tanz & Gesang: Traditionelle Volkstänze und Lieder, oft begleitet von Fiedel oder Akkordeon, sorgen für ausgelassene Stimmung.
  • Magisches Ritual: In der Volksüberlieferung heißt es, wer in der Mittsommernacht sieben verschiedene Blumen pflückt und sie unter sein Kopfkissen legt, wird von seinem zukünftigen Partner träumen.
  • Lagerfeuer: In manchen Regionen, vor allem in Finnland und Norwegen, werden große Feuer entfacht – ursprünglich, um böse Geister zu vertreiben.

Zwischen Tradition und Lifestyle

In Schweden ist Midsommar auch heute noch ein echter Nationalfeiertag – mit Picknicks, Heringen, Schnaps (Aquavit) und Erdbeertorte. Viele Menschen reisen in die Natur, ans Wasser oder aufs Land. Freunde und Familie kommen zusammen, oft in traditionellen Trachten.

Auch in Deutschland und anderen Ländern nimmt die Popularität von Mittsommer zu – als charmantes Sommerfest mit nordischem Flair. Ob als Gartenparty, Festival oder Waldpicknick: Immer mehr Menschen lassen sich von der Leichtigkeit und Naturverbundenheit inspirieren.

Ideen für Mittsommer-Partys

Man braucht keinen skandinavischen Pass, um Mittsommer zu feiern. Hier einige Ideen, wie man die Sommersonnenwende zu Hause zelebrieren kann:

  • Blumenkränze basteln – das geht am besten mit Wiesenblumen.
  • Skandinavische Speisen servieren – z. B. eingelegter Hering, Kartoffelsalat, Köttbullar oder Erdbeerkuchen.
  • Musik & Tanz – Das muss nicht schwedische Volksmusik sein. Die Sommer-Playlist tuts auch.
  • Feuer & Lichter – Stelle Windlichter auf oder mache ein kleines Lagerfeuer (Achtung: nur an erlaubten Orten und unter Aufsicht!)
  • Barfuß durch die Wiese laufen – und die Natur bewusst genießen.

Mittsommer ist mehr als nur ein hübscher Brauch – es ist eine Einladung, den Sommer, die Natur und das Leben zu feiern. Mit ein wenig Vorbereitung kann man die Magie der hellsten Nacht des Jahres spüren – ganz egal, wo man ist.

nb

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