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Eine Küche im Garten – so klappt der Outdoor-Traum

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Wenn die Sonne lacht und die Abende wieder zum Grillen einladen, dann keimt in manchem Gartenfreund der Wunsch nach mehr: einer echten Gartenküche. Denn mit ihr kann man das mediterrane Gefühl von einem sommerlichen Leben im Freien perfekt umsetzen. Das lästige Geschleppe von Getränken, Gläsern und Utensilien aller Art hätte endlich ein Ende. Der Verlockung Outdoorküche geben deswegen immer mehr Gartenbesitzer nach. Das merkt auch der Handel. Die Nachfrage nach Gartenküchen steigt. Aber wie setzt man den Traum richtig um? Das erklären wir hier.

Wohin mit der Gartenküche?

Wer eine Gartenküche plant, sollte sich zunächst Gedanken über den Standort machen. Für Gas, Wasser und Strom werden Anschlüsse benötigt und diese können oft nur in unmittelbarer Nähe zu den Hausanschlüssen realisiert werden. Soll also gespült, gekocht oder auch beleuchtet werden, ist die hinterste Ecke im Garten meist ungeeignet. Der beliebteste Platz für die die Gartenküche ist deswegen die Terrasse, zumal diese oft auch gleichzeitig eine Überdachung und damit Schutz vor der Witterung bietet. Ob auch andere Standorte infrage kommen, hängt von den individuellen Gegebenheiten im Garten ab.

Standfest und sicher muss sie sein

Auf Sand kann man nicht bauen – das gilt auch für die Gartenküche. Ein stabiler Untergrund wie Fliesen, Pflaster oder Beton müssen sein. Auch das spricht für den Standort Terrasse. Wasser und Hitze könnten ansonsten Gefahrenquellen darstellen. Zudem würde eine massive Küche ohne festen Boden nicht wirklich lange gerade stehen bleiben. Im Zweifelsfall also lieber Rat beim Fachmann einholen. Das gilt übrigens auch für die Anschlüsse bei Elektrik, Wasser und vor allem Gas. Für Letzteres muss eventuell sogar eine Genehmigung her. Bei mobilen Küchenvarianten sind die Anschlüsse zwar oft auch für Laien zu bewerkstelligen (Wasser wird meist über Gartenschläuche mit passenden Adaptern zu- und abgeführt), können aber dennoch zeitraubend sein. Generell gilt: Je größer die Entfernung zu den Hausanschlüssen (oder anderen bestehenden Anschlüssen), desto komplizierter und damit teurer wird der Außenanschluss.

Mit Recht, Fug und gutem Nachbarschaftsverhältnis

Wer im Garten etwas (auf-)baut, muss manchmal dafür eine Baugenehmigung einholen. Je nach Größe ist umbauter Raum unter Umständen genehmigungspflichtig. Vor dem Bau ist also eine Rücksprache mit dem zuständigen Bauamt bezüglich Konstruktion, Sicherheit und Brandschutz sinnvoll. Dort klärt man oft auch direkt über die örtliche Feuerstättenverordnung auf. Nicht immer rechtlich geregelt, aber nicht weniger wichtig ist auch das Interesse der Nachbarn. Der Rauch der neuen Küche sollte deswegen weder direkt auf Nachbars Terrasse wehen, noch sollte dieser durch den Küchenlärm und penetrante Gerüche belästigt werden. Also lieber die Terrassenseite wählen, die nicht unmittelbar an den Lieblingsgartenplatz der Nachbarn angrenzt.

Auf das Material kommt es an

Wo die Küche steht und ob sie überdacht ist oder nicht, hat auch erheblichen Einfluss auf die Wahl des geeigneten Küchenmaterials. Grundsätzlich sollte es immer wetterfest und robust sein. Es darf sich bei Hitze genauso wenig verziehen wie bei Nässe und Kälte wegrotten. Nur wenn das Material unempfindlich gegen Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Sonne ist, hat man lang etwas davon. Aus diesem Grund sind viele Holzarten nicht geeignet. Die Hersteller fertiger Gartenküchen weichen oft auf Verbundstoffe aus, die weniger anfällig sind. Egal ob gekauft oder selbst gebaut: es muss wasserresistent und UV-beständig sein. Stein ist deswegen vor allem für den Selbstbau sehr beliebt, auch wenn er sich in der Sonne teilweise stark aufheizt. Dafür ist er langlebig, unempfindlich und je nach Variante entweder perfekt zum Landhausstil oder zum mediterranen Look passend. Wem das zu klassisch ist, der greift vielleicht eher auf Beton und Edelstahl zurück. Auch diese beiden Materialien können viel vertragen, sind dabei aber moderner und puristischer. Vor allem polierter Beton wirkt sehr edel und kann sogar vom versierten Laien gut als Material genutzt werden.

Licht für Sicherheit und Gemütlichkeit

Wegen der Hitze grillen wir oft erst abends. Was gibts auch Schöneres, als den Abend so gemütlich ausklingen zu lassen? Damit auch zu später Stunde die Nutzung der Gartenküche noch möglich ist und die Gemütlichkeit nicht leidet, braucht sie die adäquate Beleuchtung. Auch wenn mittlerweile zahlreiche solar- oder batteriebetriebene LED-Außenlampen erhältlich sind, können eine paar extra Steckdosen oder sogar passende Anschlüsse bei der Planung der Küche nicht schaden. Fest installiertes Licht versagt nicht so schnell wie mobile Varianten und bietet deswegen auch mehr Sicherheit und Komfort.

Kosten für die Gartenküche

Ein pauschaler Preis lässt sich nicht nennen. Denn der hängt vor allem von der Größe, dem Material und der Ausstattung ab. Kleine fertige Module beginnen bei ein paar Hundert Euro. Von einer gekauften, fest installierten, voll ausgestatteten Outdoorküche spricht man, wenn sie über einen klassischen Grill, aber zusätzlich über Spüle, Kochfelder, Kühlschrank oder sogar über Back- oder Pizzaofen, Dampfgarer und Fritteuse verfügt. Dann kann der Preis schnell im fünfstelligen Bereich liegen.

Die preiswertere Variante aus dem Handel sind mobile Gartenküchen. Sie sind oft kleiner und relativ günstig. Ab fünfhundert Euro bekommt man Grill, Spülbecken und Unterschrank und das frei im Garten bewegbar. Doch auch mobil gibt es Luxusmodelle für mehrere Tausend Euro. Beliebt sind sie vor allem, weil sie so flexibel sind. Wer den perfekten Standort noch nicht kennt, kann später immer umstellen oder auch ohne Spuren die Küche wieder ganz entfernen.

Ebenfalls günstiger wird es, wenn man selbst Hand anlegt. Der Bau der Schränke bzw. der Umbau kann deutlich preiswerter sein. Doch dann kommen die Elektrogeräte hinzu und bei denen bleibt der Preis gleich. Bei Vollausstattung sind mit wenigstens 3.000 bis 5.000 Euro zu rechnen. Es sei denn, man weicht auf gebrauchte Geräte aus.

Praktisch muss es sein

Eines darf man bei der Wahl der Gartenküche nie vergessen: Sie soll das Leben im Freien erleichtern und uns den Sommer versüßen. Genau wie bei der Planung der Küche im Innenraum sollte man also ein wenig Zeit darauf verwenden, die Abläufe im Geiste durchzuspielen. Sind die Geräte praktisch angeordnet? Ist der Grill weit genug von den Sitzplätzen entfernt? Wünsche ich mir eine Theke, an der man gemütlich zusammen das Essen zubereiten kann? Gibt es genügend Stauraum für Geschirr und Utensilien? Wer hier sorgfältig plant, kann den Traumsommer im Garten mit rauschenden Gartenfesten schon bald genießen.

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