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Darauf sollte man bei einer Sonnenbrille achten


Der kalendarische Sommeranfang steht vor der Tür und damit die Zeit der intensiven Sonneneinstrahlung. Auch wenn wir die Wärme genießen, bedeutet das gleichzeitig, sich schützen zu müssen – vor schädlicher UV-Strahlung. Was viele nicht wissen: Das gilt nicht nur für unsere Haut, sondern ganz besonders für unsere Augen. Denn auch dort kann übermäßige Sonneneinstrahlung großen Schaden anrichten. Eine gute Sonnenbrille ist deswegen nicht nur ein modisches Accessoire, sondern ein echtes Muss im Sommer. 

Mehr als ein cooles Accessoire

Zugegeben – Sonnenbrillen können aus modischer Sicht einiges zum lässigen Style beitragen. Aber auch abgesehen vom Fashion-Faktor haben sie eine klare Daseinsberechtigung. Denn UV-A- und UV-B-Strahlen können den Augen sehr schnell und irreversibel schaden, bis hin zu Entzündungen der Binde- oder Hornhaut, grauem Star oder sogar Krebs. Ein Zusammenhang zwischen Sonnenstrahlen und Makula-Degeneration ist ebenfalls nicht auszuschließen. Vor allem Kinder sind gefährdet, denn ihre Augen reagieren noch sensibler auf UV-Strahlung. Warum das so ist? Die Linse im Auge absorbiert einen großen Teil der UV-A- und UV-B-Strahlen. Ein chemischer Prozess beginnt: Eiweißmoleküle verändern sich und verursachen langfristig eine Eintrübung der Linse. Auch die Netzhaut kann Schaden nehmen: Treffen langwellige UV-A-Strahlen ungefiltert länger als 30 Sekunden auf diesen Teil des Auges, werden Fotorezeptoren irreparabel zerstört. Bleibende Schäden können also in Sekunden entstehen. Das Auge kann übrigens auch einen richtigen Sonnenbrand bekommen. Den erkennt man an roten, brennenden oder schmerzenden Augen und unscharfer Sicht nach dem Sonnenbad. Wer unter diesen Symptomen leidet, sollte umgehend einen Arzt aufsuchen, um bleibende Schäden zu vermeiden. 

Der richtige Sitz ist entscheidend

Über die Form der Brille lässt sich streiten. Schließlich ist die Wahl auch abhängig von der Gesichtsform und vom individuellen Geschmack. Bei aller Liebe zum guten Stil sollte man jedoch eines beachten: Um die Augen wirklich zu schützen, muss die Brille groß genug sein und zusätzlich richtig sitzen. Das bedeutet konkret: nah am Auge und am besten mit seitlichem Schutz vor Sonneneinfall durch breite Bügel. Wer sich mit seiner Brille seitlich zu einer Zimmerlampe positioniert, merkt schnell, ob die Augen auch vor schräg einfallendem Streulicht geschützt sind. 

Die Farbe spielt keine Rolle, der UV-Schutz schon

Wer eine neue Sonnenbrille sucht, hat die Qual der Wahl: Von 10 bis 1000 Euro und mehr ist alles erhältlich. Und nicht nur die Formen variieren, sondern auch die Tönungen der Brillen sind sehr unterschiedlich und reichen von blauen über gelbe, pinke, braune und schwarze bis hin zu orangefarbenen Gläsern. Auf fast allen kleben mehrere kleine Gütesiegel und Produktinfos. Woher soll man also wissen, worauf man achten muss? Ganz klar: Die Filterung ist der wichtigste Qualitätsfaktor, die Tönung ist eher Geschmackssache. Dunkler heißt nicht automatisch sicherer. In Deutschland verkaufte Sonnenbrillen müssen das CE-Zeichen tragen, welches auf einen UV-Schutz bis 380 Nanometer verweist und besagt, dass das Produkt damit den geltenden EU-Richtlinien entspricht. Etwas problematisch ist allerdings der Prüfweg dieser Angabe, denn die Gültigkeit wird leider von keiner unabhängigen Stelle kontrolliert. Ganz abgesehen von von dieser Mindestanforderung sollte man jedoch auf mehr Schutz setzen: Damit die Brille wirklich vor Sonneneinstrahlung schützt, sollte sie UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern herausfiltern. Das erkennt man an der Aufschrift "UV400" oder "100 Prozent UV-Schutz". Zusätzlich ist ein integrierter Infrarotschutz absolut empfehlenswert, vor allem für Orte mit intensiver Sonnenstrahlung. Hochwertige Brillen enthalten außerdem einen Polarisationsfilter, der Lichtreflexe reduziert und das Bild klarer macht. Wenn diese Anforderungen erfüllt sind, ist die Farbe der Gläser eigentlich nebensächlich und nur noch abhängig von individuellen Vorlieben. Kleine Faustregel für die Tönung: Je heller das Licht, desto dunkler sollte die Brille sein, wobei der Wert 0 auf die geringste, der Wert 5 auf die stärkste Tönung hinweist. Die Farbe der Brillengläser ist Geschmackssache. Nur bei orangefarbenen Gläser sollte man im Straßenverkehr vorsichtig sein, denn Warnlichter und Schilder werden unter Umständen verfremdet.

Reflexionen sind besonders gefährlich

Wenn wir unseren Urlaub genießen und uns über die Sonne freuen, denken wir nicht wirklich an Gefahren. Doch gerade da, wo wir so gerne lange entspannen und draußen sind, ist die Strahlung besonders intensiv und damit stark schädigend. Am Meer wird das Licht durch das Wasser reflektiert und trifft uns nicht nur von oben, sondern auch seitlich und sehr intensiv. Wassersportler kennen die Intensität des Lichts gut und so mancher Berufs-Surfer entwickelt das sogenannte Surfers-Eye, eine Erkrankung der Hornhaut. Das Gleiche gilt übrigens für den Winterurlaub: Genau wie das Wasser reflektiert der Schnee die Strahlung und kann sogar zu Schneeblindheit führen, einer Verbrennung der Hornhaut. Hier heißt es demnach ganz besonders auf Qualität zu setzen und lieber ein paar Euro mehr zu investieren.

Sonnenbrille als Brillenersatz

Hier noch ein kleiner Tipp für alle Brillenträger: Optiker bieten im Sommer oft Sonnenbrillen mit Sehstärke sehr günstig an. So muss man sich nicht zwischen einer scharfen Sicht und dem Sonnenschutz entscheiden. Zudem kann man beim Fachmann von einer guten Qualität, einer hohen Filterung inklusive Infrarotschutz sowie einem perfekten Sitz ausgehen. Es lohnt sich also durchaus, die Augen offen zu halten. 

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