Themenspecial Freizeit

Hier finden Sie Ausflugtipps für die ganze Familie.

Wanderung an der Wurm und an Schlössern entlang

Foto: VM/KAM3

Wenn die Tage wieder wärmer werden und die Sonne höher steht – dann ist Frühjahr! Dann muss man die Wanderung nicht in den geschützten Wald legen, sondern kann sich aufs Feld begeben oder entlang der Bach- und Flussläufe. Ein sehr beliebter Wander-(und Rad-)Weg ist an der Wurm entlang.

Die Wurm (auf Niederländisch: Worm, bei Herzogenrath wechselt sie im Lauf auch mal das Land und fließt durch Kerkrade und Landgraaf) ist ein rund 50 km langer Nebenfluss der Rur und entspringt im Aachener Wald. Sie fließt dann nordwärts durch ­Würselen, Herzogenrath und Übach-Palenberg nach Heinsberg und nimmt unterwegs rund 30 kleinere Bäche auf. Bei Heinsberg-­Kempen mündet sie in der Rur. 

Ein besonders schöner Teilabschnitt zum Wandern ist der rund zehn Kilometer lange Weg direkt hinter Geilenkirchen, bei Schloss Trips beginnend. Direkt beim Schloss, in Richtung Geilenkirchen allerdings, befindet sich auch ein schöner 2017 renaturierter Streckenabschnitt, der das alte, ­mäandernde Wurmbett wieder freilegte. Doch wir begeben uns in die andere Richtung. Wer ­Puste für mehr Kilometer hat (oder das Fahrrad benutzt), beginnt die Wanderung in der Geilenkirchener Innenstadt und verlängert über Randerath und Horst bis Porselen.

Viele kleine Ökosysteme

Die Wurm bietet in diesem Streckenabschnitt und an ihrem weiteren Verlauf viele kleine Ökosysteme mit idealen Nistmöglichkeiten, wo sich teils seltene Vogelarten wie beispielsweise der Flussuferläufer, die Bekassine und sogar auch der seltene Eisvogel beobachten lassen, ebenso wie überwinternde Vögel. Weil nach dem Ende des Bergbaus aktiv an der Verbesserung der Wasserqualität gearbeitet wurde, sollen sogar wieder unter anderem Hechte, Aale und Barsche im Wasser zu finden sein – leider aber auch nicht heimische Koi-Karpfen und Goldfische, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden.

In der Vergangenheit ermöglichte die Wurm auch den Betrieb unzähliger Mühlen, beispielsweise der Geilenkirchener und der Tripser Mühle oder der Porselener Mühle in Heinsberg. Heute sind davon nur noch Relikte bzw. zu touristischen Zwecken erhaltene Mühlen sichtbar. Burgen und Schlösser sind einige mehr – in mehr oder weniger gutem Zustand – erhalten geblieben, auf unserer Strecke flussabwärts beispielsweise.

Schloss Trips, Schloss Leerodt, Gut Kleinsiersdorf und Gut Zumdahl

Schloss Trips ist mehr als 600 Jahre alt, von einem imposanten Wassergraben umgeben und ist heute eine Seniorenpflegeresidenz. Hier sind Parkplätze und hier können wir unsere Tour an der Wurm entlang starten, der Weg wechselt immer von der linken auf die rechte Seite des Flusses und zurück. Um Schloss Leerodt nicht zu verpassen, müssen wir auf der linken Seite auf ein „Reiten verboten“-Schild achten. Da wir nicht auf dem Pferd unterwegs sind, nehmen wir ­diesen unbefestigten Weg übers Feld und kommen so zu einer Allee mit der Schlossruine, an der die Stiftung Denkmalschutz an der Wiederherstellung arbeitet. Wir gehen weiter, immer parallel zur Wurm, am Waldsaum entlang, bis zum nächsten Ort und können da entweder rechts wieder zur Wurm gehen, der wir dann links, weiter flussabwärts folgen können. Schräg gegenüber ist Müllendorf mit einem Pferdehof. Wer Kinder hat kann an den Pferden vorbei zu einem Spielplatz gehen und sich ausruhen, während die Kinder schaukeln. Weiter die Wurm entlang kommt ziemlich schnell auf der linken Seite das Gut Kleinsiersdorf aus dem 14. ­Jahrhundert, eine ehemalige ­Wasserburg.

Unsere Empfehlung aber ist, von Leerodt kommend durch den folgenden Ort (Kogenbroich) zu gehen, als immer weiter rund 300 m parallel zur Wurm auf der linken Seite zu bleiben, dann kommt man nämlich, direkt vor Gut Zumdahl, zu einem Tiergehege, wo wir auch nach rechts gehen können zum Gut Kleinsiersdorf, aber wir gehen erstmal links und schauen uns Gut Zumdahl an – ein rund 500 Jahre altes Rittergut, dort werden heute Ziegen gehalten. Von da aus gehen wir dann wieder 100 m zurück zum Tiergehege, um uns links zu halten, um nach Gut ­Kleinsiersdorf zu kommen. Daran vorbeigehend, kommen wir nach einigen Hundert Metern zu einer schönen Rast- und Trankstation - das Nirmer Lädchen:  ein kleines Büdchen mit allem im Sortiment, was man so täglich zum Leben braucht, u. a. Brot, ­Gemüse, Wurst, Käse, Milch (Produkte regionaler Herkunft und natürlicher Aufzucht), leckerem Kaffee und einer Sitzgelegenheit mit Decken – alles mit Selbstbedienung. Nach dieser Pause bietet es sich an, ca. 150 m zurück zu gehen und dann linkerseits über einen kurzen Weg und die Brücke über die Wurm wieder auf den Wurmweg zu wechseln und flussaufwärts zurück zu unserer Ausgangsstation, nach Schloss Trips, zu wandern.

Fun Fact: Mit dieser Wanderung an der Wurm entlang ist man gleichzeitig einen, wenn auch nur sehr kleinen, Teil eines europäischen Fernwanderwegs gegangen, einen von insgesamt 12 – nämlich den E8, der von der Westküste Irlands bis zum ­Bosporus nach Istanbul führt, insgesamt 7.500 ­Kilometer. 

(VM/KAM3)

THEMENSPECIALS

Cookie-Einstellungen