Maastricht liegt im südlichsten Zipfel der Niederlande, direkt an der belgischen Grenze, und ist die Hauptstadt der Provinz Limburg: eine charmante und ­historische Stadt, die sich perfekt für einen Tagesausflug eignet, weil schnell zu erreichen – quasi „nabij“ für den Kreis Heinsberg. Mit ihrer Mischung aus 
mittelalterlicher Architektur, lebendiger Kulturszene und köstlicher, weil ­belgisch-französisch inspirierter Küche bietet diese Stadt für jeden Reisenden etwas. Egal, ob man sich für Geschichte interessiert, ein Feinschmecker bzw. Kunstkenner ist oder einfach nur eine malerische europäische Stadt genießen möchten, Maastricht wird einen nicht enttäuschen. Die kompakte Größe der Stadt ermöglicht es, die meisten Sehenswürdigkeiten an einem einzigen Tag und fußläufig zu erkunden.

Anreise nach Maastricht

Über die Zugringverbindung RE18 (Aachen-Maastricht-Lüttich), den Bus 350 (Aachen-Maastricht) oder SB3 (Geilenkirchen-Sittard) plus Zug ist die Stadt auch mit dem ÖPNV erreichbar. Einfacher ist hier aber mit dem Auto. Tipp: bis zum Park&Ride Nord in Maastricht und von da aus mit dem Elektro-Bus-Shuttle Linie 10, alle 15 Min., in die City. Das kostet insgesamt nur 2,40 € p. P. – so viel kostet in der Innenstadt rund eine halbe Stunde im Parkhaus! Bitte ­beachten: Aussteigen am „Mosae Forum“, Rückfahrt aber von der ­„Boschstraat/Markt“ aus. Das funktioniert reibungslos, auch hier können wir von den effektiven Mobilitätslösungen der Niederlande lernen. 

Historisches Stadtzentrum

Ein guter Start ist im Herzen Maastrichts am Vrijthof-Platz, der von historischen Gebäuden, Cafés (ganzjährig auch draußen mit Wärmestrahlern frequentiert) und der beeindruckenden St. Servatius-Basilika und der Sint Janskerk umgeben ist. Diese Wahrzeichen geben einen Einblick in die reiche Vergangenheit der Stadt und bieten hervorragende Fotomotive. Apropos Fotos: Direkt am Platz ist auch das Fotomuseum, in einem alten Gebäude der ehemaligen spanischen Verwaltung gelegen, mit Ausstellungen internationaler Top-­Fotografen, aktuell mit Jimmy Nelson, noch bis zum 21. September 2025. Am ­Vrijthof finden im Sommer auch die sehr gut besuchten Konzerte von André Rieu statt – er lebt nur ein paar Kilometer weiter in einem kleinen ­Schlösschen an der Maas.

Der Fluss Maas macht diese Stadt auch so speziell und noch attraktiver: Ein Spaziergang entlang der Flussufer bietet atemberaubende Ausblicke auf Maastrichts malerische Brücken und die charmante Architektur. Ein Highlight ist die St. Servatius-Brücke, die älteste Brücke der Niederlande, die die Fußgängerzone des Stadtzentrums mit dem malerischen Stadtteil Wyck verbindet, die „schäl sick“ – die hier aber eher schöner als das Zentrum ist. 

Noch im Zentrum sollten Bücherliebhaber sich von der Dominicanen-Buchhandlung verzaubern lassen, die in einer beeindruckenden Dominikanerkirche aus dem 13. Jahrhundert untergebracht ist. Dieser beeindruckende Ort wird oft als einer der schönsten Buchläden der Welt bezeichnet. Der Stadtteil Wyck ist bekannt für seine Boutiquen, Kunsthandwerksläden und studentischen Cafés. Kunstliebhaber sollten sich auch das Bonnefantenmuseum, direkt am Maasufer, nicht entgehen lassen, in dem eine beeindruckende Sammlung zeitgenössischer und mittelalterlicher Kunst zu sehen ist. Im Mai startet hier die Wechselausstellung Carl Cheng: Nature Never Loses (10.5. - 28.9.2025), im Juni von Mounira al Solh (7.6.2025 – 11.1.2026). Aber auch das Gebäude an sich, vom italienischen Stararchitekten Aldo Rossi, salopp gesagt die Form eines umgedrehten Eierbechers, ist sehr sehenswert. 

Höhlen von St. Pietersberg

Ein einzigartiges Erlebnis sind auch die Höhlen von St. Pietersberg, etwas außerhalb der Stadt, ein Labyrinth aus unterirdischen Tunneln, die einst als Zufluchtsort und Geheimgang dienten. Geführte Touren führen die Besucher durch dieses faszinierende Netzwerk und enthüllen Geschichten aus der Kriegsvergangenheit Maastrichts. Von dort aus führt auch ein Wanderweg an der ENCI-Grube vorbei nach Belgien wieder an die Maas und zurück zur Stadt. Für diese Attraktion dann aber besser direkt an der ENCI-Grube parken.

Was auch kaum einer weiß: einer der drei Musketiere, D‘Artagnan, ist 1673 im Krieg bei der Belagerung von Maastricht gestorben. Sein Leben inspirierte den Schriftsteller Alexandre Dumas zum Roman „Die drei Musketiere“. Eine Statue von D‘Artagnan befindet sich im Aldenhof Park, an der alten Stadtmauer.

Kulinarik

Leerer Bauch flaniert nicht gern und kein Besuch in Maastricht ist vollständig, ohne die lokalen Spezialitäten zu probieren, beispielsweise den Limburgse Vlaai, einen köstlichen Obstfladen, am besten bei „De Bisshops Molen“ – direkt neben der Mühle, wo das Mehl gemahlen wird. Mitten in der Stadt. Für das Frühstück wird demnächst eine Filiale von Le Pain Quotidien eröffnet, das ist das kultige belgischen Restaurant- und Bäckereikonzept mit frischem, handwerklich hergestelltem Brot. Ein Lunch empfiehlt sich in einer traditionellen Brasserie, wo Gerichte wie z.B. Zuurvlees ein Muss sind. Tipp: Café „In de Ouden Vogelstruys“ am Vrijthof. Weiterer Insidertipp beispielsweise für das Diner: Authentische französische Küche gibt es im Restaurant „Bouchon D‘en Face“, quasi Lyon in Maastricht, im Stadtteil Wyck gelegen, direkt an der Servatius-Brücke, auf einem hohen Niveau und doch mit zivilen Preisen. 

Mit seiner reichen Geschichte, den Vibes als Unistadt mit vielen jungen Studenten, seiner reizvollen Atmosphäre und seiner leichten Erreichbarkeit, ist Maastricht ein fantastisches Tagesausflugsziel. Egal, ob man nur durch die mittelalterlichen Straßen schlendern, lokale Köstlichkeiten probieren, in einem Straßencafé an der Stadtmauer in der Sonne sitzen oder versteckte Kleinode entdecken möchte – diese Stadt bietet das und noch viel mehr. Wer also auf der Suche nach der perfekten Mischung aus Geschichte, Kultur, Kulinarik und Entspannung ist, sollte Maastricht ganz oben auf seine Reiseliste setzen.                                      

(VM/KAM3)