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Trendthema Rauhnächte – wie man den Jahreswechsel für einen frischen Start nutzt

Foto: © Andy Ilmberger - stock.adobe.com

 

Sie sind in aller Munde und im Dezember wieder da: die Rauhnächte. Denn die Zeit „zwischen den Jahren“ ist mehr als nur ein Übergang. Schon seit Jahrhunderten sagt man den Rauhnächten eine besondere Bedeutung nach. Bereits die Germanen wussten um die ungewöhnliche Aura dieser Zeit. Auch heute lassen sich diese besinnlichen Tage einsetzen, um das Jahr noch einmal zu durchdenken und das Ergebnis für einen guten Neuanfang zu nutzen. Aber warum genau feiern die Raunächte eigentlich ein Comeback?

Rauhnächte – was bedeutet das eigentlich?

In zwei alten Zeitrechnungen gibt es eine Diskrepanz. Denn die Rauhnächte erstrecken sich über die zwölf Nächte zwischen dem Mondjahr, das 354 Tage umfasst und dem Sonnenjahr, das 365 Tage hat. Diese Niemandszeit beginnt traditionell mit der Wintersonnenwende am 21. Dezember, hat jedoch durch christliche Einflüsse auch den Beginn am 24. Dezember gefunden. Die alten Germanen glaubten, dass in dieser Zeit die Grenzen zwischen unserer Welt und der Welt der Geister verschwimmen und die Kommunikation mit Ahnen und Toten begünstigt wird.

Auch heute noch verstehen wir das Ende des Jahres als eine Zeit des Umbruchs, in der der astronomische Winter beginnt und die Tage wieder länger werden. Viele von uns haben frei und damit Raum zum Nachdenken. Das Jahresende ist eine Zeit der Besinnung, in der nach der hektischen Weihnachtszeit Ruhe einkehrt. Es ist die perfekte Gelegenheit, das vergangene Jahr zu reflektieren und Pläne für das neue zu schmieden. Die mystische Atmosphäre der Rauhnächte lädt dazu ein, innezuhalten und sich auf innere Einkehr, Rückschau und Zukunftsvisionen einzulassen.

Rituale für die Rauhnächte – innere Einkehr und Loslassen

Die Begehung der Rauhnächte soll vor allem guttun, nicht stressen. Man wählt aus verschiedenen Ritualen aus, worauf man Lust hat. Wichtig dabei ist einzig und allein die ehrliche (Selbst-)Reflexion. Denn die Raunächte bieten die Möglichkeit, auch die unschönen Seiten anzuschauen und Veränderung zuzulassen.

Ritual 1: Altlasten loswerden

Im Zentrum dieses Rituals steht das Entrümpeln. Physisch und psychisch. Sich von unnötigem Ballast zu befreien, die Wohnung oder den Kleiderschrank zu entrümpeln, offene Rechnungen zu zahlen und Missverständnisse zu klären, tut gut. Man schafft Platz für Neues, indem man das Alte loslässt.

Ritual 2: Räuchern

Wer mag, kann die Entrümpelung noch ein bisschen weitertreiben. Mit traditionellem Räucherwerk wie Weihrauch, Salbei, Wacholder oder Tanne sollen energetisch Körper, Geist und Umgebung gereinigt werden. Esoterisch oder nicht – der Duft verbreitet in jedem Fall winterliche Stimmung.

Ritual 3: Reflektieren

Die Rauhnächte eignen sich perfekt, um mit dem Meditieren zu beginnen. Den Anfang machen kurze Sessions, die man nach und nach steigert. Wem das zu ruhig oder esoterisch ist, der probiert einfach eine Walkingmeditation oder besser gesagt – Spazierengehen und den Kopf frei kriegen – aus. Angeleitete Meditationen findet man auf verschiedenen Streaming-Plattformen. Der Effekt der stillen Gedankenreise ist oft sensationell. Entscheidungen werden klarer und die Spreu trennt sich geistig vom Weizen.

Ritual 4: Dem eigenen Unterbewusstsein zuhören

In Träumen verarbeiten wir unbewusste Sorgen, Ängste und Wünsche. Grund genug, während der Raunächte mal etwas bewusster auf unser Unbewusstes zu hören. Dazu hält man morgens die Gedanken und Träume fest, entweder in einem klassischen Journal oder einem extra dafür bereitgelegten Zettel neben dem Bett. Wie man sie in jeder einzelnen Rauhnacht deutet, wird im Internet beschrieben. Aber bereits das Aufschreiben und persönliche Deuten macht oft vieles schon klarer.

Ritual 5: Gute Vorsätze und Wünsche

Auch ohne Rauhnächte schreiben viele von uns ihre Vorsätze für das neue Jahr auf. In diesem alten Ritual formuliert man sie positiv, als wären sie bereits real und verbrennt sie dann während der Rauhnacht. So festigt man den Vorsatz und motiviert sich zusätzlich.

Fazit: Alte Bräuche treffen moderne Erkenntnisse

Vieles von dem, was wir zum Jahreswechsel pflegen, ist also schon seit Jahrhunderten als Rauhnacht-Ritual bekannt: der Frühjahrsputz, der Weihnachtsspaziergang zum Verdauen der schweren Kost, die Besinnung während der Advents- und Weihnachtszeit und auch die guten Vorsätze. Und „alt“ muss nicht gleich „schlecht“ bedeuten. Denn was die Germanen schon pflegten, ist heute sogar medizinisch empfohlen und wissenschaftlich belegt: Auszeiten tun Körper und Seele erwiesenermaßen gut, Meditation fördert geistige und physische Gesundheit und seit Marie Kondo wissen wir alle, wie heilsam Aufräumen sein kann. Also gilt: die magische (Frei-)Zeit nutzen, innehalten, reflektieren und frische Energie für das kommende Jahr tanken.

nb

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