Berlin (dts Nachrichtenagentur). Laut Handwerkspräsident Jörg Dittrich fühlen sich viele Menschen im ländlichen Bereich mit ihren Problemen nicht wahrgenommen. „Leuten auf dem Land zu sagen: Kauft Euch ein Deutschlandticket, das verfängt dort nicht. Denn dort fährt oft kein Bus mehr, wenn er gebraucht wird, etwa ganz früh am Morgen, wenn man zur Baustelle oder zum Ausbildungsplatz kommen will. Dem Azubi im ländlichen Raum wäre mehr geholfen, wenn er einen Zuschuss für den Führerschein bekommt“, sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH) den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben).
Auch die Diskussion über das Lastenfahrrad möge im städtischen Bereich in Kombination mit dem Öffentlichen Personennahverkehr eine wichtige Rolle spielen, „aber von Weißwasser kommt man damit nicht nach Dresden, geschweige denn können Betriebe ihre Materialien und Werkzeuge damit transportieren“, sagte Dittrich.
Mit Blick auf die starken Wahlergebnisse der AfD bei den ostdeutschen Landtagswahlen und der Inszenierung der AfD als Partner des Handwerks sagte Dittrich: „Ich kenne keine Partei, die sich nicht als Partner des Handwerks bezeichnet. Das liegt daran, dass das Handwerk einen so guten Ruf hat.“
Aber auch den Handwerkern sei klar, dass das deutsche Wirtschaftsmodell überwiegend von Exporten abhängt. „Wer glaubt, mit Abschottung Wohlstand erhalten zu können, der muss ein paar Lektionen Volkswirtschaftslehre besuchen. In einer globalisierten Welt sind wir angewiesen auf eine starke Europäische Union und den Euro.“